Regenlied
Platze, pletze, plotze, plutze, plitze,
es regnet auf den Spielplatz eine Pfütze,
der Baum beguckt am Gehweg sich sein Spiegelbild,
mein Sandeleimer ist mit Wasser halb gefüllt …
Und ICH darf nicht raus
aus dem Haus!
Das find ich fies.
Wo ich den Regen doch so genieß!
Platze, pletze, plitze, plotze, plutze,
mein Regenmantel hat eine Kapuze,
und meine Gummistiefel mit dem grünen Stern
hab ich vom Papa, und ich mag sie schrecklich gern.
Doch ich darf nicht raus
aus dem Haus.
Das find ich fies.
Wo ich den Regen doch so genieß!
Pletze, plitze, plotze, plutze, platze,
ich schneide meiner Puppe eine Glatze,
den Spielzeugbagger schmeiß ich an der Wand kaputt,
ich hab ganz einfach eine riesengroße Wut.
Denn ich darf nicht raus
aus dem Haus.
Das find ich fies.
Wo ich den Regen doch so genieß!
Platze, pletze, plitze, plutze, plotze,
jetzt ist der Papa sauer, weil ich trotze,
die Mama macht ihr „Du-bist-aber-bös“-Gesicht,
WARUM ich bös bin, das verstehn die beiden nicht.
Ich darf doch nicht raus
aus dem Haus!
Das find ich fies.
Wo ich den Regen doch so genieß!
Platze, plitze, plotze, plutze, pletze,
wie Perlenschleier sind die Spinnennetze,
und wie ein Bär patscht Papa durch das hohe Gras,
die Mama hält den Schirm schief, und ihr Haar wird nass,
und ich renn voraus
und ums Haus.
Das find ich fein.
So sollt ein Regentag immer sein!
Veröffentlicht am 2. August 2017 in Allgemein, Gedichte und Liedtexte, Realismus, Reime und mit Kleinkind, Lied, Regen, Sommer getaggt. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. 4 Kommentare.
Ich finds total süß. Ich kann mir das Kind so richtig vorstellen, und darum geht es ja.
Liebe Grüße
Christiane
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Danke dir. Ich habe mich beim Abtippen gewundert, wie viel Ähnlichkeit doch „Kind“ und Enkelkind miteinander haben. Und wie ähnlich sich Kind=Mama mit Mama=Oma sind. Lang ist’s her.
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Zauberhaft, so richtig aus dem Kindermund.
Lieben Gruß
Anna-Lena
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Danke sehr! Schönen Abend weiterhin!
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